Impuls Newsletter Dezember 2016

Mit dem Impuls Newsletter informieren wir Sie regelmäßig über Themen zur Verkehrssicherheit und Verkehrspsychologie.

Newsletter Dezember 2016

Sehr geehrte Damen und Herren, 
liebe Kollegen und Mitarbeiter,

mit dem Impuls Newsletter informieren wir Sie regelmäßig über Themen zur Verkehrssicherheit und Verkehrspsychologie. 

“Runder Tisch Heidelberg“ – Verkehrspsychologen verschiedener Träger und Verbände setzen auf eine gemeinsame Strategie

Erstmals im März 2016 und zum dritten Mal jetzt im November 2016 trafen sich Vertreter verschiedener Träger und Verbände aus dem Dienstleistungsspektrum verkehrspsychologischer Angebote rund um die MPU.

Bei der ersten Tagung wurde ein gemeinsames Positionspapier abgestimmt, das im Wesentlichen den fachlichen Anforderungsprofilen der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) bzgl. einer qualitätsorientierten Beratung und Vorbereitung entspricht. Diese hatte im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) eine entsprechende Informationsbroschüre sowie einen BASt-Link (www.bast.de/mpu) erstellt.

Getagt wurde jeweils in der Uni Heidelberg. Konkret nahmen teil: Vertreter der Kursträger gem. § 70 FeV, Vertreter des BDP und des BNV sowie inzwischen auch Vertreter verschiedener Begutachtungsträger.

Ziel der Veranstaltungsreihe, die auch in Zukunft fortgeschrieben werden soll, ist das gemeinsame Anliegen, Qualität in Beratung und Vorbereitung vor einer MPU in der Öffentlichkeit zu verankern und nach außen gemeinsam zu vertreten. Gerade angesichts der zunehmenden Präsenz fachfremder Einzelpersonen und Institutionen sehen die oben genannten Träger- und Verbandsvertreter die Notwendigkeit einer gemeinsamen strategischen Ausrichtung.

EtG-Messung in den Haaren zum Beleg des kontrollierten Trinkens

Spätestens mit der Einführung der III. Auflage der Begutachtungskriterien (Schubert et al. (Eds.), 2013) hat sich bei der Fahreignungsbegutachtung alkoholauffälliger Kraftfahrer als medizinischer Beleg einer (behaupteten) Alkoholabstinenz die Messung von Ethylglucuronid (EtG) im Urin oder in den Haaren als Methode der Wahl etabliert.

Neben dem hierbei allgemein genutzten unteren Grenzwert von 7 µg/mg in den Haaren (100 ng/ml im Urin) findet in der Fachwelt seit längerem auch eine obere Messwertgrenze (30 µg/mg) Anerkennung, ab der von einem weiterhin bestehenden Missbrauch von Alkohol ausgegangen werden kann. Ein Wert unter 30 µg/mg EtG in den Haaren kann als Beleg angesehen werden, dass kein chronischer, starker Alkoholkonsum vorliegt.

Im Rahmen der Fahreignungsbegutachtung wurde diese Erkenntnis bisher nur vereinzelt umgesetzt, in dem in kritischen Fällen die Angabe eines kontrollierten Umgangs mit Alkohol durch eine Haaranalyse überprüft wurde. Inwieweit sich hier eine Standardisierung bzw. eine regelhafte Kontrolle der EtG-Werte bei allen Alkoholfragestellungen etablieren wird, wird sich in nächster Zeit zeigen. Für die Betroffenen ist es jedenfalls die oft auch vermisste Möglichkeit, ihre Konsumveränderung zu „beweisen“.

MPU 2015: Begutachtungszahlen ähnlich 2014

Die Anzahl der 2015 durchgeführten medizinisch-psychologischen Untersuchungen hat sich im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert (insgesamt 91.276; 2014: 91.536). Dies ist der aktuellen Statistik der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) zu entnehmen.

Häufigster Anlass für die Anordnung einer MPU waren Auffälligkeiten unter Alkoholeinfluss (49 %), wobei 29,8 % erstmalig mit Alkohol auffielen (im Vergleich zu 2014 ein Zuwachs von 4,9 %, wobei die Anordnung einer MPU wegen wiederholter Alkoholauffälligkeit um 7,3 % abnahm). Zweitgrößte Anlassgruppe war „Drogen und Medikamente“ mit 23,4 % (im Vergleich zum Vorjahr: + 4,3 %).

Bei den MPU-Ergebnissen ergaben sich zum Vorjahr kaum Veränderungen:  58,9 % der begutachtenden Personen erhielten ein positives Ergebnis (im Vergleich zu 2014: + 0,6 %),  34,7% waren ungeeignet (im Vergleich zu 2014: - 0,6 %), und wie auch 2014 wurden 6,4 % als „nachschulungsfähig“ eingestuft.

Dipl.-Psych. Ulrich Veltgens
Geschäftsführer Impuls GmbH

Wir wünschen Ihnen Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr 2017.

Herzliche Grüße
Ulrich Veltgens
und das gesamte Impuls-Team