Die psychologische Untersuchung
Die psychologische Begutachtung im Rahmen der Fahreignungsuntersuchung besteht zum einen aus einem Leistungs- oder Reaktionstest zur Überprüfung der psycho-physischen Leistungsfähigkeit und zum anderen aus einem ca. einstündigen, so genannten Explorationsgespräch mit einem verkehrspsychologischen Gutachter.
Während der computergesteuerte Leistungstest in der Regel keine größeren Probleme bereitet, löst das Gespräch mit dem psychologischen Gutachter bei vielen Betroffenen zumindest Nervosität bis hin zu manifesten Ängsten aus. Der Grund hierfür liegt wohl darin, dass die Inhalte des Gesprächs, mit allerlei Ammenmärchen und mehr Mutmaßungen als Wahrheiten gespickt, sich hartnäckig in der Bevölkerung manifestiert haben. Erlebnisberichte in Foren sind ebenfalls oft ein Anlass mehr Sorge zu verbreiten als Ängste aufzulösen.
Oft kursieren Märchen von Kugeln, die man angeblich stapeln solle, oder Flaschen, die man mit einem Stift öffnen solle, und dergleichen mehr.
Vertrauen Sie nicht den gut gemeinten Ratschlägen aus dem Bekanntenkreis – sie könnten für Sie nicht Ziel führend sein. Setzen Sie auf Fachkompetenz und lassen Sie sich von einem Verkehrspsychologen beraten.
Ein Gespräch mit dem Psychologen soll klären, ob die Bedenken, die durch eine Auffälligkeit im Straßenverkehr entstanden sind, noch immer bestehen oder ob sie ausgeräumt werden können.
Dies ist dann der Fall, wenn z. B.
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die Ursachen/Bedingungen, die zu den Auffälligkeiten geführt haben, erkannt wurden
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nachvollziehbare, realistische und plausible bzw. widerspruchsfreie Angaben zu den früheren Auffälligkeiten gemacht werden, insbesondere keine Bagatellisierungen erkennbar sind (eine MPU ist kein Bewerbungsgespräch!)
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die hinter den Auffälligkeiten liegenden persönlichen Motivationen erkannt und bearbeitet worden sind
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eine dem Problem angemessene Lösung zur Vermeidung früherer Auffälligkeiten erarbeitet wurde,
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die erwarten lässt, dass sich damit zukünftige Auffälligkeiten mit hoher Wahrscheinlichkeit vermeiden lassen.